Johannes Rupprecht

Wenn ich an meinen ehemaligen Arbeitskollegen Johannes denke, sehe ich einen zufriedenen, hilfsbereiten und charakterstarken Menschen mit viel Verstand. Er hat mit Leistung und Kollegialität überzeugt und seinen Standpunkt bestimmt vertreten, ohne sich in den Vordergrund zu stellen .

Es gibt da eine schöne Anekdote. Betriebsausflug war angesagt. Geplant war eine Kajaktour auf der fränkischen Wiesent von Doos bis Muggendorf. Einige waren in Zweierkajaks, andere im Einer unterwegs wie Johannes. Es passierte eine Menge auf der langen Strecke, wenn die eigenen Fähigkeiten überschätzt wurden und sich der Leichtsinn dazugesellte. Wir waren eine Gruppe von 16 Personen im Alter von ca. 25 bis 55, die sich durch die Stromschnellen kämpfte. Am Wehr bei der Sachsenmühle kam es dann zum 'Showdown'. Wie empfohlen stiegen wir aus und setzen unser Kajak auf der anderen Seite wieder ein. Für uns war es klar, dass wir den eineinhalb Meter senkrechten Wasserfall nicht mit Boot überwinden können. Wir waren fast alle am Ufer und Johannes näherte sich als Vorletzter der Klippe. Wir schauten alle gespannt, was er jetzt da wohl vor hat. Als Einziger perfekt vorbereitet und ausgerüstet zeigte er uns, wie das nunmal geht. Ganz einfach - man muss es nur können! Dann wird man auch nicht so nass wie ein junger Kollege, der, geleitet von dem Gedanken 'wenn der Johannes das kann...' nicht mal sein Handy in die wasserdichte Box legte. Er war genauso schnell unten wie Johannes, nur nicht so trocken hinter den Ohren.

In Erinnerung an einen wunderbaren Kollegen

Irmi Schneider